Bei Masern handelt es sich eine hochansteckende akute Krankheit mit dem Masernvirus. Die Patienten, die die Masern hatten oder dagegen geimpft wurden, sind ein Leben lang immun.
Die Ansteckung der Krankheit erfolgt durch Tröpfcheninfektion in der Atemluft, also beim Husten, Niesen oder Sprechen. Der Masernvirus ist ein RNA-Virus (Ribonukleinsäure) und gelangt über die oberen Atemwege oder Augenbindehaut in den Blutkreislauf. Der direkte Kontakt mit dem Virus z.B. das Trinken aus einem Glas oder die Benutzung des selben Bestecks ist hoch ansteckend.
Masern verlaufen in zwei Krankheitsphasen, die von zwei Fieberschüben begleitet werden. Die Inkubationszeit beträgt 10-11 Tage. Das Vorstadium (Prodromalstadium) beginnt mit unspezifischen erkältungsähnlichen Symptomen wie Schnupfen, Halsschmerzen und trockener Husten. Weitere Merkmale sind Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Kopf- und Bauchschmerzen. Zusätzliche Anzeichen sind Lichtempfindlichkeit verbunden mit einer Bindehautentzündung, die sich vor allem durch tränende Augen bemerkbar macht.
Ab dem zweiten bis dritten Tag treten oft kleine weiße Flecken an den Wangeninnenseiten auf, die sogenannten Koplik-Flecken. Ab dem dritten Tag bekommen Kinder hohes Fieber und die gesamte Mund- und Rachenschleimhaut ist gerötet.
Gegen Ende des Vorstadiums, das drei bis fünf Tage dauert, sinkt das Fieber. Im Hauptstadium (Exanthemstadium) tritt nun auch der maserntypische Hautausschlag auf. Kleine hellrote Flecken fließen allmählich zu größeren roten Flächen zusammen. Der Ausschlag beginnt meistens hinter den Ohren, an Hals und Gesicht und breitet sich innerhalb von ein bis zwei Tagen über den gesamten Körper aus. Die Wangen erscheinen besonders rot. Die Ansteckungsgefahr lässt mit dem Ausbruch rapide nach. Das Kind ist vier bis fünf Tage später meist fieberfrei, jedoch fühlt es sich noch matt und ist erholungsbedürftig.
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Bei einer von 1.000 Masernerkrankungen kommt es zu der gefürchteten postinfektiösen Masernenzephalitis, einer akuten Entzündung des Gehirns mit Schädigung von Nervenzellen. Diese Gehirnentzündung führt in 10 bis 20 Prozent der Fälle zum Tod. Überlebende leiden unter bleibenden Schäden des Zentralen Nervensystems wie Hörverlust oder eine bleibende geistige Behinderung. Bei einer Gehirnentzündung beginnt nach dem Ausbruch des Hautausschlags (in drei bis neun Tagen) Kopfschmerzen, sehr hohes Fieber, Krampfanfälle und Bewusstseinsstörungen.
Auch nach sechs bis acht Jahre nach der Infektion kann eine Maserninfektion zu Komplikationen führen. Die am meisten gefürchtete Spätfolge ist die subakute, sklerosierende Panenzephalitis. Sie tritt sehr selten auf, verläuft aber immer tödlich.
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