Der RS-Virus (Respiratorisches Synzytial-Virus) gehört zu den häufigsten Erregern von Atemwegsinfektionen bei Babys und Kleinkindern. Der Virus kann leichte Erkältungssymptome verursachen – manchmal aber auch schwere Infektionen wie Bronchiolitis (Entzündung der kleinen Atemwege) oder Lungenentzündung. Fast alle Kinder machen in den ersten zwei Lebensjahren mindestens einmal eine RSV-Infektion durch.
Der RS-Virus ist für Säuglinge besonders gefährlich, weil ihr Immunsystem und ihre Atemwege noch nicht vollständig ausgereift sind. Besonders gefährdete Risikogruppen sind Frühgeborene, Babys mit Herz- oder Lungenerkrankungen und Säuglinge unter 6 Monaten.
1. Enge Atemwege
Säuglinge haben sehr kleine, enge Bronchien.
Wenn diese durch eine Infektion anschwellen oder sich Schleim bildet, können sie leicht verstopfen.
Dadurch bekommen Babys schnell Atemnot.
2. Unreifes Immunsystem
Neugeborene und junge Säuglinge können Viren noch nicht so effektiv abwehren.
Das bedeutet: Infektionen verlaufen oft schwerer und dauern länger.
3. Gefahr der Bronchiolitis und Lungenentzündung
RSV kann die kleinsten Atemwege (Bronchiolen) entzünden, der sogenannte Bronchiolitis.
Dies führt zu starkem Husten, pfeifendem Atmen (Giemen) und Atemnot.
In schweren Fällen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln.
4. Sauerstoffmangel
Durch die Atemnot kann der Sauerstoffgehalt im Blut sinken.
Manche Babys müssen dann im Krankenhaus mit Sauerstoff oder Infusionen versorgt werden.
Die STIKO empfiehlt seit 2024 allen Neugeborenen und Säuglingen in ihrer ersten RSV-Saison die Prophylaxe mit Nirsevimab, unabhängig von Risikofaktoren. Nirsevimab (Handelsname: Beyfortus) ist ein monoklonaler Antikörper (keine Impfung im klassischen Sinn) und wurde speziell zum Schutz von Säuglingen und Kleinkindern vor Infektionen mit dem RS-Virus (Respiratorisches Synzytial-Virus) entwickelt.