Was ist ein RS-Virus?

Der RS-Virus (Respiratorisches Synzytial-Virus) gehört zu den häufigsten Erregern von Atemwegsinfektionen bei Babys und Kleinkindern. Der Virus kann leichte Erkältungssymptome verursachen – manchmal aber auch schwere Infektionen wie Bronchiolitis (Entzündung der kleinen Atemwege) oder Lungenentzündung. Fast alle Kinder machen in den ersten zwei Lebensjahren mindestens einmal eine RSV-Infektion durch.

Für welche Altersgruppen ist der RS-Virus besonders gefährlich?

Der RS-Virus ist für Säuglinge besonders gefährlich, weil ihr Immunsystem und ihre Atemwege noch nicht vollständig ausgereift sind. Besonders gefährdete Risikogruppen sind Frühgeborene, Babys mit Herz- oder Lungenerkrankungen und Säuglinge unter 6 Monaten.

Warum ist der RS-Virus so gefährlich?

1. Enge Atemwege

Säuglinge haben sehr kleine, enge Bronchien.

Wenn diese durch eine Infektion anschwellen oder sich Schleim bildet, können sie leicht verstopfen.

Dadurch bekommen Babys schnell Atemnot.

 

2. Unreifes Immunsystem

Neugeborene und junge Säuglinge können Viren noch nicht so effektiv abwehren.

Das bedeutet: Infektionen verlaufen oft schwerer und dauern länger.

 

3. Gefahr der Bronchiolitis und Lungenentzündung

RSV kann die kleinsten Atemwege (Bronchiolen) entzünden, der sogenannte Bronchiolitis.

Dies führt zu starkem Husten, pfeifendem Atmen (Giemen) und Atemnot.

In schweren Fällen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln.

 

4. Sauerstoffmangel

Durch die Atemnot kann der Sauerstoffgehalt im Blut sinken.

Manche Babys müssen dann im Krankenhaus mit Sauerstoff oder Infusionen versorgt werden.

Was sollten Eltern beachten?

  • RSV ist sehr ansteckend (Tröpfcheninfektion, Schmierinfektion).
  • Besonders in der Wintersaison tritt es häufig auf.
  • Frühzeitige Beobachtung ist entscheidend: wenn ein Baby schnell atmet, die Nasenflügel stark bewegt, pfeifende Geräusche hat oder beim Trinken schwach wird, sollte sofort ärztliche Hilfe geholt werden.

Welche Prophylaxe wird empfohlen?

Die STIKO empfiehlt seit 2024 allen Neugeborenen und Säuglingen in ihrer ersten RSV-Saison die Prophylaxe mit Nirsevimab, unabhängig von Risikofaktoren. Nirsevimab (Handelsname: Beyfortus) ist ein monoklonaler Antikörper (keine Impfung im klassischen Sinn) und wurde speziell zum Schutz von Säuglingen und Kleinkindern vor Infektionen mit dem RS-Virus (Respiratorisches Synzytial-Virus) entwickelt.

  • Wird einmal verabreicht, idealerweise vor der ersten RSV-Saison oder direkt nach der Geburt, wenn das Baby in die Saison geboren wird. European Medicines Agency (EMA)+2BMG+2
  • Schützt dann über mindestens eine RSV Saison hinweg gegen schwere Atemwegserkrankungen durch RSV.
  • Dosierung je nach Gewicht: Babys < 5 kg erhalten etwa 50 mg, ≥ 5 kg ca. 100 mg.

Wo finde ich weitere Informationen zum RS-Virus?